Eine unerwartete Leichtigkeit

Irkutsk hielt mich länger auf, als geplant. Eigentlich wollte ich nur kurz reinschauen, denn ach so attraktiv ist die Stadt auch nicht unbedingt. Zwar tausend mal besser als Ulan-Bator, aber nicht die Erleuchtung. Trotzdem schlenderte ich sehr lang herum. Plötzlich wollte meine in Almaty neu gekaufte Digitalkamera nicht mehr. Ok, das ist die Antwort auf die Frage, wie lange diese Kamera halten wird: Nicht sehr lange. Ich freute mich schon auf das Hin und Her mit dem Hersteller bzgl. Garantie, da ja in Kasachstan gekauft. Aber ich hatte Glück im Unglück (naja): In der Nacht wurde mir die defekte Kamera geklaut. Jetzt muss sich jemand anderes damit herum ärgern. Oder er versucht sie mit dem ebenfalls günstig erworbenen Werkzeug von mir zu richten. Jetzt darf ich keine Panne mehr haben, denn da kann ich selbst nix mehr machen. Es ist ALLES weg. Sagt Stopp: Spezialwerkzeug, Maulschlüsselsatz, Bitsatz, Reifenflickzeug, Luftpumpe, ..Ihr sollt Stopp sagen.. Epoxidharz, Multimeter, Spezialbatterien für den SPOT, ich könnte noch ne zeitlang so weiter machen. Blöd gelaufen. Warum glaube ich dem Guesthouse, bei dem ich schlief, dass der Parkplatz bewacht ist? Tja, egal. Die Maschine ist jetzt unglaublich leicht! Irgendetwas Positives muss ich finden. Es wird langsam zäh, wenn es so weiter geht.
Ich könnte etwas Glück gebrauchen.

17. Etappe: Mongolei: Tashanta – Ulan Bator

Morgens extra früh aufgestanden. Das war ein Tipp von Derek, dem Engländer, der nach 200 km Mongolei, die Weiterfahrt abbrach. Ich bin der Einzige hier. Klasse, dann komme ich ja früh rüber und kann am ersten Tag ordentlich Kilometer machen. Eine russische Zöllnerin kommt zum Dienst. Mehrere Minuten steht sie neben mir vor dem verschlossenen Tor, als sie mich plötzlich anspricht und irgend etwas mit Mongolia, Nadaam Festival und Holiday meint.
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16. Etappe: Almaty – Tashanta (Altai)

Das Motorrad ist endlich bereit, Almaty erkundet und von meinem Paket mit den Ersatzteilen keine Spur. Laut DHL soll es zwei bis drei Wochen dauern und laut Onlineverfolgung befindet es sich schon seit geraumer Zeit in den Händen der Kasachischen Post. Allerdings weiß diese nichts davon. Ein Mitarbeiter von DHL Kasachstan kümmert sich rührend um meine Angelegenheit, aber er kann mir nur mitteilen, dass es wohl noch drei bis vier Wochen dauern kann. Diese Zeit habe ich nicht. Also los.

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14. Etappe: Tashkent – Osh

Mein Visum für Usbekistan läuft ab und zwar am nächsten Tag. Bis zur kirgisischen Grenze sind es knapp 350 km. „Kein Problem,“ denke ich mir „das schaffe ich an einem Tag“. Der Polizist an der Kontrollstation zum (usbekischen) Fergana-Tal sieht das anders. Das sei zu kurz. Er will mich beinah schon nicht mehr in das Gebiet Richtung Osh hinein lassen. Weiß er etwas, was ich nicht weiß? Sind die Straßen doch schlechter als angenommen? War ich jetzt doch zu naiv?

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Aktau – Mangistau – Die Ruhe vor dem Sturm

In Aktau angekommen, dauert es nur kurz, bis ich von einem Motorradwütigen ab- bzw. eingefangen werde. Da ich nur noch meine Ruhe haben will, tauschen wir direkt die Telefonnummern aus. Ganz ohne Vorspiel. Die Telefonnummer hat mittlerweile eh schon halb Osteuropa mit Zentralasien. „Der ruft eh nicht an.“ denk ich mir. Ein paar Stunden später werde ich dann tatsächlich angerufen.

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