So kurz vor dem Ziel und es geht nicht weiter…
Meine Maschine sollte zwei Tage nach mir in Lüttich landen aber befindet sich nach über einer Woche immer noch in New York am Zoll. Dabei hieß es, bevor ich meinen Rückflug buchte (ja, der spontan in Tokio gebuchte Flug konnte nicht umgebucht werden), dass alles paletti sei und ich ruhigen Gewissens nach Europa könnte.
New York – Oslo – Brüssel
Newark ist ein Dorfflughafen. Aber ist ja auch egal, will ja nur wegfliegen und nicht dort wohnen. Acht Stunden Wartezeit in Oslo. Na, da schau ich doch in die Stadt.
36 Grad und ich friere
Vor Antritt meiner Weltreise bin ich bei diesen Temperaturen noch im Wald laufen gegangen, habe die kühle Luft dort genossen und vielleicht ein wenig geschwitzt, wenn ich zu sehr Gas gab. Aber jetzt schlotter ich mir was ab. Sicherlich wird die gefühlte Temperatur durch den Fahrtwind in Kombination mit dem feinen Regen niedriger, aber es hilft alles nix: Ich werde weich. Und dick. Danke, amerikanische Küche! Zumindest sind die Fettschichten eine gute Isolationsschicht. Wie auch immer: Noch schnell die Tour für heute beenden, in Toronto aufschlagen und warten bis Sandy mir den Weg nach New York frei geräumt hat. Und hoffen, dass es ein bisschen wärmer wird als diese 36 Grad. Ich rede übrigens von Fahrenheit. Das sind knapp 2 Grad Celsius. Was habt Ihr gedacht? 😉
Denver – Schrecken ohne Ende
Denver soll für eine amerikanische Stadt sehr viele historische Gebäude bieten und ein eigenes besonderes Flair haben.
Das schau ich mir an. Mit dem Bus geht es in die Innenstadt. Es ist Samstag kurz vor Mittag. Irgendwie ist wenig los hier. Am Kapitol steige ich aus. Im Park davor findet ein spezieller Markt für Leute, die ihre innere Spiritualität erkannt haben, statt. Das erklärt mir ein Mann, der sich als eine Mischung zwischen Zauberer und Hexe empfindet.
Außerdem versuchen sie einen Rekord aufzustellen, um ins Guinness Buch der Rekorde zu kommen. Sehr weltlich für Erleuchtete. Egal, dafür müssen 500 Menschen mit Hexenhut versammelt sein. Sie haben noch eine viertel Stunde Zeit. Mein Blick in den Park erfasst maximal 100 Hexen. Das dürfte knapp werden. Zaubern müsste man können, aber vielleicht sind ja echte Zauberer vor Ort, also besteht Hoffnung. Bevor ich noch im Wahn so nen Hut übergestülpt bekomme, nehm ich meinen Besen und düse ab. Ich dreh ne größere Runde über einen der zahlreichen Sportkomplexe in die historische Altstadt. Kaum Leute hier. Plötzlich Schreie. Ein Mann mit zerfetzter Kleidung, die blutrot getränkt ist, kommt mir entgegen. Ein weiterer Mann trägt einen abgetrennten Unterarm in seiner Hand. Einem hängt ein Auge heraus. Es werden immer mehr Leute, die orientierungslos herum irren, schreien und plötzlich zu Boden fallen.
Schneewittchen!! Vancouver – Victoria – Vancouver
Auch wenn die Spedition auf vielfältige Weise versucht, mir das Leben schwer zu machen, schaffe ich es letztlich doch, Schneewittchen wach zu küssen. Jetzt kann ich wieder Fahrt aufnehmen. Da mein Bruder Thomas mich ein paar Tage später für zwei Wochen begleiten wird, werde ich mal die Gegend erkunden.
20. Etappe: Chabarowsk – Vladivostok
Die Strecke von Chabarowsk nach Vladivostok erledige ich an einem Tag ohne große Zwischenvorkommnisse oder irgend etwas Erwähnenswertem. Meist gut geteert, ab und zu ne Baustelle mit ein wenig Schotter. Das war’s. Aber Vladivostok ist erwähnenswert bzw. was ich dort erlebe.
6. Etappe: Krim – Schachti
Nach einer kleinen Auseinandersetzung mit dem Beauftragten für Außenwerbung der Ukraine, zog ich es vor, so schnell wie möglich aufzubrechen. Daher ging es ohne Frühstück auf die Bahn.
„6. Etappe: Krim – Schachti“ weiterlesen
Lektionen in Gastfreundschaft
Kaum ein Reiseführer, der nicht die Gastfreundlichkeit in der Ukraine hervorhebt. Gut so, denn ansonsten würde es nach meinen bisherigen Erfahrungen gar nicht existieren.
5. Etappe: Odessa – Krim
Die Mittagspause war der Höhepunkt des ersten Tages der Etappe. Nichts gegen die Strecke an sich: Wunderschöne Natur, aber nach 10 Minuten hat man alles gesehen, was man stundenlang geboten bekommt.
„5. Etappe: Odessa – Krim“ weiterlesen
Schlaflos in Odessa
Heute geht’s Richtung Krim. Aber schon mal als kleinen Vorgeschmack ein paar Eindrücke aus Odessa. Eine schöne Stadt mit Ecken und Kanten. Dank des aufreibenden Champions League Finales, einer benachbarten Karaoke Bar (nein, ich war nicht drin, aber die Lautstärke war voll aufgedreht) und eines sehr engagierten Autoputzers (Nachts!) war nicht allzu viel Ruhe gegönnt.
Weiterlesen
4. Etappe: Timisoara – Odessa
Eigentlich wollte ich mit Hilfe der Wettervorhersagen das ein oder andere Nicht-Schlechtwetterfenster nutzen, um endlich wieder Fahrt aufzunehmen. Das hat dann nicht so gut geklappt. Wurde mehr ein Segeltörn mit starken Windböen und so manchem Nass. Teilweise war auch extrem viel Verkehr zu umschiffen.
In Rumänien gestrandet
Jetzt bin ich schon knapp eine Woche in Rumänien bei Doru, Lilly, Mara und Horia. Das war so nicht geplant. Aber warum der lange ungeplante Aufenthalt? Geht es überhaupt weiter?
Ausflug nach Serbien mit Fischsuppe und Panne
Um einen Motorradausflug zu machen, benötige ich eh schon wenig Gründe. Gutes Essen zieht da sowieso. Doru schlägt ein serbisches Restaurant an der Donau vor, das für seine Fischsuppe berühmt ist in der Region.
„Ausflug nach Serbien mit Fischsuppe und Panne“ weiterlesen
Offroad zu einer Geisterstadt
Bevor ich eine Stadtbesichtigung von Timisoara mache, bin ich im Betrieb von Doru. Er hat eine kleine Produktionsfirma für Kabelschutz- und Abwasserkanäle. Voller Stolz präsentiert er mir das Areal und seine selbst entworfenen Maschinen. Sämtliche Kanäle werden aus recyceltem Material hergestellt. Nach der Betriebsbesichtigung geht es in die geschichtsträchtige Stadt, die Ausgangspunkt der Dezemberrevolution 1989 war.
„Offroad zu einer Geisterstadt“ weiterlesen
Exkursion zur Gedenkstätte Auschwitz
Wie oft war ich bei der Bundeswehr bei Gedenkstätten zu den Verbrechen des Nationalsozialismus? Sehr viele Male.
Was würde ich wohl verspüren, wenn ich ein weiteres Mal mich mit dem dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte auseinander setze? Nun, wie wohl die meisten: Starke Beklemmung, Trauer, Leere. Unter anderem.
Und warum mache ich das dann? Um es nicht zu vergessen. Weder das Geschehene, noch die Hintergründe, noch die Erkenntnis, dass der Mensch zu allem in der Lage ist. In diesem Fall leider.
Weiter